Die längere Kultivierung des Embryos
Die Entwicklung des frühen Embryos
Aus der befruchteten Eizelle entsteht durch Verschmelzung des mütterlichen und väterlichen Vorkernes im Laufe des ersten Tages der Embryo. Der Embryo beginnt sich zu teilen und erreicht unter optimalen Bedingungen nach 2 bis 3 Tagen das 4- bis 8-Zellstadium. In den darauffolgenden Tagen legt der Embryo dann deutlich an Tempo zu: Am fünften Tag besteht er aus über 60 bis über 100 Zellen und befindet sich im sogenannten Blastozystenstadium.
Die Blastozystenkultur
Als Zeitpunkt für den Embryotransfer bei einer IVF- oder ICSI-Therapie hat sich der zweite bis dritte Tag der Embryoentwicklung bewährt. Durch den medizinischen Fortschritt ist es jedoch möglich geworden, Embryonen 5 Tage bis zum Blastozystenstadium zu kultivieren.
Das spätere Zurücksetzen der Embryonen am Tag 5 erlaubt es, die Entwicklung der Embryonen länger zu beobachten. Durch die längere Zeit zwischen Eizellentnahme und Embryotransfer hat der Körper zudem mehr Zeit, sich von der Hormonbehandlung zu erholen. Eine Blastozyste hat dadurch häufig eine höhere Wahrscheinlichkeit, sich einzunisten und damit zu einer Schwangerschaft zu führen.
Eine Blastozystenkultur wird am häufigsten durchgeführt, wenn viele befruchtete Eizellen zur Verfügung stehen. Erreicht ein Embryo das Blastozystenstadium, ist die schützende Hülle (die sogenannte Zona pellucida), die ihn umgibt, sehr dünn. Das Assisted-hatching-Verfahren wird daher bei Embryonen im Blastozystenstadium in der Regel nicht durchgeführt. Bei Eizellen, die kryokonserviert wurden, ist eine Blastozystenkultur ebenfalls möglich, wird aber nur selten durchgeführt.
Was muss ich noch wissen?
Die Blastozystenkultur erhöht die Chance auf eine erfolgreiche Schwangerschaft.
Eine Blastozyste hat eine höhere Wahrscheinlichkeit sich einzunisten (etwa 35%) und damit zu einer Schwangerschaft zu führen als ein Embryo in einem früheren Stadium.
Durch die höhere Schwangerschaftswahrscheinlichkeit beim Transfer von Embryonen im Blastozystenstadium werden im Regelfall ein oder zwei Embryonen transferiert. Dadurch können Drillingsschwangerschaften weitgehend ausgeschlossen und Zwillingsschwangerschaften deutlich reduziert werden.
Leider entwickeln sich aber nur etwa ein Drittel aller befruchteten Eizellen zu einer Blastozyste.
Im Rahmen des sogenannten Deutschen Mittelwegs können auch mehrere Eizellen kultiviert werden. Am Tag nach der Punktion wird anhand verschiedener Faktoren ermittelt, wieviele Eizellen benötigt werden, um am Tag des Transfers die gewünschte Anzahl an Embryonen zu erhalten. Sollten mehr Embryonen vorliegen, als transferiert werden, müssen diese eingefroren werden.
Die Kosten werden in der Regel nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
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Wir wünschen Ihnen und Ihren Liebsten eine frohe und besinnliche Weihnachtszeit!