Testikuläre Spermienextraktion (TESE)

Konnten in einem zweimalig durchgeführten Spermiogramm keine Spermien im Ejakulat  gefunden werden, in der Fachsprache als „Azoospermie“ bezeichnet, so kann man zur Erfüllung des Kinderwunsches den Versuch unternehmen, bewegliche Spermien aus Hodengewebe zu gewinnen.

Manchmal können im Ejakulat des Mannes keine Spermien nachgewiesen werden (Azoospermie). Wenn sich dieser Befund bestätigt, besteht die Möglichkeit mithilfe einer kleinen OP Biopsate aus dem Hoden zu entnehmen, die im Anschluss bei uns im Zentrum auf das Vorhandensein vitaler Spermien untersucht werden.

Können Spermien im Hodengewebe nachgewiesen werden, so wird das Hodengewebe in mehreren Portionen tiefgefroren (Kryokonservierung), um Proben für mehrere Versuche zu lagern.  An dieses Verfahren schließt sich dann eine künstliche Befruchtung in Form einer ICSI-Behandlung, an.

Auch Männern, die sich bewusst haben sterilisieren lassen und einen erneuten Kinderwunsch haben, bietet diese Behandlung häufig eine Möglichkeit Vater zu werden.

Eine TESE Behandlung wird also demnach empfohlen bei

·         Azoospermie

·         Sterilisation des Mannes

Voruntersuchung

Vor Beginn einer TESE wird eine genetische Beratung und Chromosomenanalyse beider Partner empfohlen. Die Chromosomenanalyse wird aus einer Blutprobe gemacht und bei einem Humangenetiker durchgeführt, das Ergebnis liegt nach etwa vier Wochen vor.

Ablauf der TESE

Die TESE ist eine einfache Operation, die ambulant durch den Urologen durchgeführt wird. Dabei werden in Kurznarkose aus jedem Hoden 2 bis 3 stecknadelkopfgroße Gewebestücke entnommen. Da die entnommenen Gewebestücke sehr klein sind, ist das Risiko einer anschließenden Beeinträchtigung eher gering. Im Anschluss ist mit einer Arbeitsunfähigkeit von ca. einer Woche zu rechnen.

Die Gewebestückchen aus dem Hoden werden noch am Operationstag bei uns im Kinderwunschzentrum aufbereitet und unter dem Mikroskop auf das Vorhandensein beweglicher Spermien untersucht. Sind Spermien nachweisbar, so werden alle entnommenen Gewebestücke tiefgefroren (Kryokonservierung) und stehen nun für eine Kinderwunschbehandlung zur Verfügung. Der Patient erfährt also noch am gleichen Tag, ob die TESE-Operation erfolgreich war. Die Lagerung der Hodengewebeproben erfolgt direkt vor Ort in unserem Kinderwunschzentrum, sodass die anschließende Kinderwunschbehandlung (ICSI) zeitnah begonnen werden kann.

Am Tag der Eizellentnahme wird eine der tiefgefrorenen Hodenproben im Labor aufgetaut. Es wird versucht aus dem Gewebestück genau so viele Spermien auszuwählen, wie Eizellen entnommenen wurden.  Alle nicht verbrauchten Hodenproben bleiben tiefgefroren und stehen für erneute Kinderwunschbehandlungen zur Verfügung.

Sollten bei Azoospermie auch im Hodengewebe keine Spermien gefunden werden, besteht für den Mann leider keine Hoffnung auf ein genetisch eigenes Kind. Diesen Paaren können wir in unserem Kinderwunschzentrum Inseminationen mit Spendersamen (donogene Inseminationen) anbieten.

Erfolgsraten

Wenn Spermien in der Hodenprobe nachgewiesen und die Eizellen erfolgreich befruchtet werden können, dann entspricht die Erfolgsrate einer ICSI- Behandlung nach TESE denen einer konventionellen IVF/ICSI Behandlung. Die Rate an erfolgreichen Schwangerschaften pro Behandlungszyklus liegen demnach bei ca. 20 bis 30 Prozent.

TESE Kosten

An operativen Verfahren zur Gewinnung von Samenzellen beteiligen sich die meisten Krankenkassen.

Die Aufbereitung, das Einfrieren (Kryokonservierung) und Lagerungskosten müssen von den Patienten selbst getragen werden.

 

Falls im Samenerguss dauerhaft keine Spermien enthalten sind, versucht man aus dem Hodengewebe Samenzellen zu gewinnen. Wichtig ist vorab die urologische und humangenetische Vorstellung, um seltene Schädigungen/Defekte auszuschließen, die so eine Operation aussichtslos machen.

Petra Wilbrink

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